Hündin GEORGINA

Verschollen in Griechenland


Eine wahre Geschichte aus dem „Tasso“ Notruf Heftchen – lassen Sie Ihren Hund registrieren!!

Als am 20. September 2005 ein älteres Ehepaar persönlich in der TASSO-Notruf-Zentrale vorsprach und in einem ungewöhnlichem Fall für eine Bekannte um Hil­fe bat, stellte sich den Mitarbeitern von TASSO e.V. erst einmal die Frage ob der betroffenen Familie Koutes überhaupt geholfen werden konnte.

Wegen eines Unfalls ihres Ehemannes musste Frau Monika Koutes alleine mit der vier Jahre alten Mischlingshündin GEORGINA am 15. September 2005 die Heimreise von ihrem Urlaub aus Griechenland antreten.

Auf der Fähre in der Hafenstadt Igoumenitza geschah es dann:
Die sichtlich verstörte GEORGINA sprang scheinbar auf der Suche nach ihrem Herrchen, von der Fähre und wurde nicht mehr gesehen.
Wäre GEORGINA in Deutschland, Mittel- oder Westeuropa entlaufen, wäre die Rückvermittlung sicherlich kein größeres Problem gewesen. Denn GEORGINA ist mit einem Transponder gekennzeichnet und nahezu alle Europäi­schen Länder und so­gar die USA sind der internationalen Meta-Suchmaschine petmaxx für Transponder Nummern angeschlossen.

Ausgerechnet Grie­chenland war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht dem Sys­tem beigetreten und es war auch nicht zu er­warten, dass hierüber viel bei griechischen Tierschützern bekannt sein dürfte, selbst wenn jemand GEOR­GINA finden und die Transponder-Nr. ab­lesen würde.
Es mussten daher unkonven­tionelle Wege gegangen werden.

Carmen Ludwig, Mitarbeiterin der TASSO-Zentrale, machte sich sofort an die Arbeit und re­cherchierte über das Internet nach einem Tierschutzverein, der in diesem Fall be­hilflich sein könnte. Und tatsächlich konnte sie Kontakt zu Frau Areti vom Tier­schutzverein Aros in Griechenland auf­nehmen, die sich bereit erklärte, bei der Suche behilflich zu sein.

Das größte Pro­blem war, dass Igoumenitza einige hun­dert Kilometer von dem Wohnort der Tierschützerin Frau Areti entfernt war. Dies war aber für die engagierte Tierschüt­zerin kein Hindernis.
Sie arrangierte eine Anzeige in der loka­len Presse mit Bil­dern von GEORGI­NA, die Frau Ludwig per eMail nach Grie­chenland geschickt hatte. Die Hilfsbereit­schaft der Bevölke­rung war überwälti­gend. „ Ungefähr 8 bis 10 Leute haben mich angerufen, die GEORGINA gesehen haben. Sie ist weit weg vom Hafen. Sie streunt seit dem 15.09. in der Kyprou Straße bei dem Stu­dentenheim und der Kirche Ewagelistra, schrieb Frau Areti am 6. Oktober in einer eMail an die TASSO-Zentrale.
Allerdings konnte niemand das Tier einfangen, da es sehr ängstlich war. Frau Areti hatte mir telefonisch eine Telefonnummer von Herrn Elias aus Igoumenitza gegeben, der GEORGINA des Öfteren gesehen hatte. Ich hatte mit ihm gesprochen und er hatte ver­sprochen weiter zu helfen, berichtet Car­men Ludwig.
Sie stellte daraufhin den Kontakt zwischen den Tierhaltern und Herrn Elias her. Familie Koutes war von den guten Nachrichten begeistert und brach ein Tag später nach Griechenland auf, um die scheue GEORGINA selbst einzufangen.
Sie wurden bereits von dem hilfsbereiten Herrn Elias am Hafen erwar­tet.
Doch die Enttäuschung war umso grö­ßer, als das Ehepaar feststellen musste, dass auch sie keinen Erfolg hatten.

GEORGINA hatte offensichtlich schlechte Erlebnisse gehabt und verschwand immer wieder in die Berge. Die Hoffnung von Familie Koutes schwand immer mehr, je näher der Termin für die bereits gebuchte Rückreise rückte.
Am 17. Oktober war der Tag der Rückreise, aber Monika Koutes wollte nichts unversucht lassen um GEORGINA vielleicht doch noch dazu zu bewegen, zu ihr zu kommen.

Und tatsäch­lich: Das stetige Rufen ihres Frauchens zeigte Erfolg. GEORGINA kam zu der er­leichterten Frau Koutes gelaufen. Die Odyssee war aber damit noch nicht an ih­rem Ende. Auf der Fähre weigerte GEORGINA sich vehement in die vorgesehene Transportbox gesperrt zu werden und Familie Koutes blieb nichts anderes übrig, als GEORGINA in ihre Kabine zu schmuggeln, wo die verstörte Hündin die gesamte Überfahrt bis nach Venedig unter dem Bett des Ehepaars verbrachte.

GEORGINA ist mittlerweile wieder wohl­behalten in ihrem Zuhause und wird von dem Ehepaar Koutes verwöhnt und wieder aufgepäppelt.

„Diese Geschichte - mit Happy End“ - zeigt ganz deutlich, dass auch international geholfen werden kann und die Zusammenarbeit zwischen Tier­schützern auch über die Landesgrenzen funktioniert.

Unser Dank gilt im besonde­ren Maße auch den wirklich engagierten Tierschützern in Griechenland, die trotz der erschwerten Bedingungen mit soviel Hilfsbereitschaft und Eifer der Familie Koutes hilfreich zur Seite standen ", kom­mentiert hierzu Philip McCreight, Leiter der TASSO-Zentrale. „Georgina“ lebt sich langsam nach Ihrer Rückkehr aus Griechenland wieder bei Familie Koutes ein!